Es ist am Bobo-Berg, wie es isst: Solo und ohne Wildschwein

Mit dem Collina begann im März 2024 alles – kompliziert, charmant und ein bisschen widerspenstig. Ein Anfang ohne Ende. Und genauso ist es bis heute geblieben. Wäre ja auch fad, wenn es anders wäre.

Zum Resümeé
  • Österreich
  • Restaurant
  • Moderne Küche
  • Österreichisch
Wolfgang Fischer & Jacqueline Pfeiffer
Jacqueline Pfeiffer & Wolfgang Fischer
Wintergarten im Sommer, Collina am Berg, Spittelberg, Sommerbistro
Collina am Berg wurde von der Cuisinière nach verkostet, sitzend im sommerlichen Wintergarten

Kein Wunder also, dass wir unser neues Format „Nach-Verkostung“ dem Collina (hier geht´s zur Lokalen Kritik von damals) widmen.
Und diesmal? Diesmal marschierte Die Cuisinière allein auf. Der Connaisseur blieb vorerst zurück, wahrscheinlich irgendwo zwischen Kellergewölbe und Kellnerdiskussion hängen. Das Sommerbistro im Wintergarten jedenfalls war ganz der Hitze entsprechend eingerichtet. Ihr Einser-Getränk, ein ehrliches Obi g’spritzt, stand zwar auf der mentalen Karte – der Lieferant hatte jedoch die Wärme unterschätzt und gleich die Apfelernte mit verdampft. Also griff sie künstlerisch um, zu einem anderen Inhalt. Der Connaisseur, hämisch aus der Ferne: „Das war dir sicher äußerst unangenehm …“ Sie zurück: „Schreib mir nicht schon wieder was rein, sonst leg ich dich trocken.“

ein Apfel kunstwerk, im Collina am Berg, 1070 Wien, am Spittelberg
Das Obi g´spritzt künstlerisch verpacktPrivat

Wichtig zum Vormerken: die Sommerbistro-Edition läuft nur bis Mitte September. Ein Jammer, meint Die Cuisinière, denn genau dieser Küchenstil – leicht, unangestrengt, doch präzise – würde dem Connaisseur ganz hervorragend stehen. „Kannst du das nicht in unserem eigenen Artikel nachlesen? Recherche ist ja wohl keine Hexerei!“, wird er pampert.

Die Verkostung:

  • Wassermelonen-Gazpacho mit Tomate und gebrannter Spitzpaprika (9 €): so sämig, so frisch, so scharf im genau richtigen Maß – Die Cuisinière hätte sich glatt hineinknien können.
  • Das Wild-Tatar mit schwarzer Knoblauchcreme und Senfsaat, (17 €) war ein Segen. Blind hätte Die Cuisinière auf Hirsch getippt, so fest und aromatisch war der Biss. Die Wahrheit: Reh. Qualität, die schmeckbar ist. Und ja – damit knüpft das Collina fast kokett an jenes „Es isst wie es isst“-Abenteuer vom März 2024 an, als wir am Bobo-Berg ein Wildschwein zwischen Esprit und Espressotassen fanden. Nur diesmal: leichter, feiner, urbaner – eine Reh-Reminiszenz statt Schweins-Gelage.
  • Steckerlfisch (Reinanke mit Kräutervinaigrette, 28 €): ein Sommerklassiker in Perfektion. Anmerkung der Cuisinière an den Connaisseur: „Bitte bestell die Vinaigrette ab – mit deiner Essigallergie endet das sonst dramatisch.“
  • Mara-des-Bois-Erdbeer-Nocke als Eiskugel des Tages: eine kleine rote Sünde, purer Erdbeergeschmack, nichts als Sommer.
Wassermelonen-Gazpacho mit Tomate und gebrannter Spitzpaprika, Collina am Berg, Spittelberg, 1070 Wien
Wassermelonen-Gazpacho mit Tomate und gebrannter SpitzpaprikaPrivat
Wild-Tatar mit schwarzer Knoblauchcreme und SenfsaatCollina am Berg
"Steckerlfisch" Reinanke mit KräutervinaigretteCollina am Berg

Und ja – Die Cuisinière und Der Connaisseur sind sind beinahe das Gegenteil dogmatischer Regionalapostel. Aber hier sind die Produkte durch die Bank ehrlich, unprätentiös und schlichtweg hervorragend.
Die Preise? Für diese Qualität fast ein kleines Wunder. Getränke? Da könnte man vielleicht noch ein Kapitel aufschlagen …
Also: husch, husch – die Zeit läuft, Mitte September ist leider bald da. Allerdings gibts schon jetzt eine

Neuigkeit: das Collina hat ab sofort auch Montag durchgehend geöffnet.

Resümeé

  • Collina am Berg

    veröffentlicht am 06. Sep. 2025
    5
    Die Cuisinère: 5CuCs

    Sommerbistro Edition von Collina am Berg serviert eine ehrliche Küche mit tollen Produkte mit schönen unkomplizierten Gerichten.

Lokal

Collina am Berg

Spittelberggasse 12, 1070 Wien
Weltkarte anzeigen