„Nachdem dir die Fotos über dem Bosporus aus dem „Chacha Balik“ so gut gefallen haben und du gar nicht so sehr auf das Essen geachtet hast, hier nochmals Bosporus, wo vor allem die Lage und der Blick beeindruckend sind“, ätzt Der Connaisseur. „Doch, aber du hast mich mit dem gebratenen Lammschwanzfett so irritiert“, rekurriert sie auf seine Beschreibung des ohnmächtigen Imam vom letzten Mal. „Ich kann noch immer nicht glauben, dass du das bei Maksut Askar gegessen hast!“
Die Cuisinière bezweifelt seine kulinarische Experimentierfreudigkeit??
Er ist kurz empört. Findet sich aber rasch wieder. Also: Das „Kiyi Restaurant“ liegt im Istanbuler Vorort Tarabya, allerdings am europäischen Teil des rund 30 Kilometer langen Bosporus, und bietet ebenfalls ordentliche türkische Küche, wie sie es im Mittelmeer-Raum oft gibt, allerdings auch hier zu Preisen, die sich sehen lassen können. Das Kilo Fisch um die 120 Euro, dafür sitzt man unter der türkischen Schickeria am Yachthafen. Wer das will, ist hier richtig. Die Cuisinière denkt: „Fisch ist nicht Fisch.“ Er denkt: „Na geh!“
Weil der Ausblick ein Thema war: Das „völlig zurecht mit einem Stern bedachte „Mikla“ ist und isst wirklich atemberaubend“. Und bietet einen unglaublichen Rundumblick über die ganze Stadt und ihre Gewässer. Die unter „Neue anatolische Küche“ firmierende fabelhafte Linie rückt – zumindest zu Beginn, bevor der Appetit ruft – in den Hintergrund.
Sehr beeindruckend… man könnte sagen eine Stadt, die niemals schläft